Die Irisdiagnose – Kurzfassung

Die Beobachtung der Augen und ihrer Veränderungen haben auf den Menschen seit langem eine besondere Anziehungskraft. In der alten europäischen Medizin bei Hippokrates und bei Philostratus – der im 3.Jahrhundert v.Ch. lebte – finden wir ebenso wie in der chinesischen Medizin Quellen die sagen, man erkenne den Charakter eines Menschen aus den Augen. Im Jahr 1670 erschien in Dresden ein Buch von Philippus Meyen, das als erstes Werk beschreibt, welche Organe sich in welchem Bereich der Iris widerspiegeln: der Kopf im oberen Teil, der Magen ringförmig um die Pupille, die Leber rechts und das Herz und die Milz links. Diese Einteilung trifft im Großen und Ganzen auch heute noch zu, wurde allerdings ergänzt und verfeinert. Als Begründer der „neuzeitlichen Irisdiagnose“ gilt der ungarische Arzt Ignaz von Péczely, der 1880 seine „Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde, Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge“ veröffentlichte. Welchen Einfluss dieses Werk und die sich immer weiter entwickelnde Irisdiagnose auf die nachfolgenden Generationen der Naturheilkunde hatte, wird vielleicht am Besten daran deutlich, dass mehrere heute noch produzierende Pharmafirmen ihren Ursprung in der Irisdiagnose haben.
Warum funktioniert die Irisdiagnose? Die Frage, wieso sich das Innere des Menschen im Auge widerspiegelt, blieb lange Zeit ungeklärt. Erst Dr. med. Walter Lang beantwortete dies in seinem 1954 erschienen Buch. Dort führt er aus, dass die Iris sich bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib als eine Ausstülpung des Zwischenhirns bildet und somit der einzige von außen sichtbare Teil des Gehirns darstellt. Im Zwischenhirn liegen Zentren des vegetativen Nervensystems, die für die Steuerung und Funktion der Organe zuständig sind und welche auch Nervenimpulse als Antworten von den inneren Organen erhalten. Vom Zwischenhirn aus bestehen Nervenbahnen zur Iris und über diese Bahnen werden Informationen zur Iris weitergeleitet und „zeichnen“ diese. Auf diese Weise hinterlassen störende Einflüsse auf die inneren Organe ihre Spuren in der Iris und werden für den aufmerksamen Beobachter sichtbar.

Der zweite wesentliche Vorteil der Irisdiagnose ist die Möglichkeit das Bindegewebe direkt zu betrachten, denn die Iris wird in der embryonalen Entwicklung aus dem gleichen Ausgangsgewebe aufgebaut wie das Bindegewebe. Aus dem Bindegewebe entwickeln sich verschiedene andere Gewebe wie Knochen und Fettgewebe und es bildet die Zwischenzell-substanz, die oft auch als Matrix bezeichnet wird. Diese Matrix kann man sich wie ein feingewebtes Netz vorstellen, das die Organe umkleidet und durch das die Versorgung der Zelle mit Nährstoffen, Hormonen und Nerveninformationen, sowie die Entgiftung der Zelle von Abfallprodukten des Stoffwechsels erfolgt. Wird dieses Bindegewebe durch Stoffwechselschlacken, Säuren, Schwermetalle, Medikamentenrückstände oder Konservierungsmittel überlastet, dann ist die Zellversorgung und –entsorgung gestört. Das kann zu Allergien, Entzündungen, Knotenbildung und „Verschleißerkrankungen“ führen. Den Zustand des Bindegewebes und den Grad der Verschlackung kann man an der Iris beobachten, da die Iris der einzige Ort im Körper ist, an dem das Bindegewebe offen zutage tritt ohne die sonst überall vorhandene schützende Hautschicht. Daraus können wertvolle Informationen gewonnen werden, noch bevor körperliche Erkrankungssymptome auftreten. Dies bietet ideale Voraussetzungen für eine gute Vorbeugung, die nicht nur allgemeingültige Ratschläge umfasst, sondern eine individuelle Behandlung ermöglicht. Oder anders gesagt: Wer gelernt hat in der Iris zu lesen, der erkennt den Weg des Menschen der ihn in die Krankheit führen kann und auch wieder aus der Krankheit heraus!