Ozon wurde um 1840 vom deutschen Physiker Schönbein entdeckt. Von Siemens stellte 1857 das Gas erstmals auf elektrischem Weg her und der Leipziger Professor Payr regte an, Ozon nicht aus Luft, sondern aus Sauerstoff herzustellen. Somit ebnete er den Weg einer nebenwirkungsfreien Ozontherapie , denn wird Ozon aus einem reinen medizinischen Sauerstoff hergestellt, entstehen keine giftigen Verbindungen mit Stickstoff – so genannte Stickoxide – und es kann therapeutisch sinnvoll und ohne medizinische Risiken eingesetzt werden.
Ozon ist mittlerweile durch den allsommerlichen Ozonalarm ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Die Ozonschicht in etwa 20-25 km Höhe schützt uns zwar vor der gesundheitsschädigenden UV-Strahlung, doch durch den Einsatz von FCKW wird sie nachhaltig zerstört, und dies führte die letzten Jahre zu einer stetigen Zunahme von Hautkrebserkrankungen. Zusätzlich entsteht bei starker Sonneneinstrahlung Ozon in der bodennahen Luft, welches durch Stickoxide zu Atemreizungen und Unverträglichkeits-reaktionen führt. Die höchsten Ozonwerte sind meistens gegen Abend in der freien Natur zu messen, da die Autoabgase in der Stadt zwar die Ozonbildung verstärken, aber genauso den Ozonabbau beschleunigen. Aus diesem Grund sollten Kinder, Allergiker und ältere Menschen an sehr heißen Tagen möglichst wenig Zeit im Freien verbringen.
Ozon ist eine sehr instabile Molekülverbindung. Sobald Kontakt zu organischem Gewebe, z.B. Blut, entsteht, spaltet sich das dritte Sauerstoffatom ab und verbindet sich mit anderen freien Sauerstoffatomen zu reinem O2 = Sauerstoff. Diese Abspaltungsreaktion setzt eine hohe Energie frei, die sich der Körper zu Nutze macht. Somit tötet Ozon Viren, Bakterien und Pilze ab, senkt den Blutcholesterinspiegel, verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, erhöht die Sauerstoffversorgung der Organe, entgiftet und entschlackt das Bindegewebe, wirkt antitumurös, aktiviert das Immunsystem und belebt den Organismus – denn Sauerstoff ist Leben!
In der Naturheilkunde findet die Ozontherapie viele verschiedene Behandlungsformen: als Ozondarminsufflation, Ozoninjektion in den Muskel oder unter die Haut sowie die Ozonbeutelbegasung ganzer Extremitäten. Je nach Beschwerdebild, Alter und Krankheitsgeschichte des Betroffenen, bestimmt der Sauerstofftherapeut die sinnvollste Behandlungsform mit einer individuellen Konzentration des Ozon-Sauerstoff-Gemisches.