ADS / ADHS – das Hyperaktivitäts-Syndrom: ist Ritalin die einzige therapeutische Möglichkeit?

ADS (attention deficit syndrome) und ADHS (attention deficit and hyperactivity syndrom) bezeichnen ein bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorkommendes Syndrom, welches gekennzeichnet ist durch eine – trotz normaler Intelligenz – vorliegende mangelhafte Konzentrationsfähigkeit sowie erhöhte Ablenkbarkeit (ADS). Diese ist in einigen Fällen kombiniert mit einer motorischen Hyperaktivität (ADHS), also einem übermäßigen Bewegungsdrang.

Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, bei denen die Diagnose ADS/ADHS gestellt wird, hat in den letzten Jahren in Europa dramatisch zugenommen. Nur wenige Jahre zuvor konnte man dieselbe Entwicklung in den USA beobachten. In Deutschland verzeichnet die Arzneimittelstatistik von 1995 bis heute eine mehr als Vervierzigfachung der verschriebenen Dosen von Ritalin! Heute wird bei jedem 20. Schulkind die Diagnose ADS gestellt und die Folge ist die Therapie mit Ritalin; Ritalin ist der Markenname für die Substanz Methylphenidat, welche zur Klasse der Amphetamine gehört und somit ein Aufputschmittel darstellt.

ADS und ADHS sind aber, wie der Name sagt, Syndrome; d.h. Komplexe verschiedener Symptome und keine eindeutig definierte Krankheitsbilder! Dies bedeutet, dass den Syndromen ADS und ADHS sehr unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können.

Durch verschiedene Studien wurden folgende Fakten belegt:

– Placebos haben bei bis zu 30% der Betroffenen eine positive Wirkung auf den Verlauf

– Psychotherapeutische Behandlung ist statistisch genauso wirksam wie die medikamentöse Behandlung

– Begleitende Erziehungsberatung der Eltern verbessert den Verlauf

– Fehlernährung und Mikronährstoffdefizite sind bei ADS-Kindern nachgewiesen worden:
1.) ein hoher Verzehr von Zucker kann zu emotionaler Instabilität und kindlicher Verhaltensstörung beitragen
2.) Eisenmangel kann zu ADS/ADHS-Symptomen führen, da Eisen für die Bildung des Botenstoffes Dopamin erforderlich ist
3.) Ein Mangel an Vitamin B1, B2 und Folsäure kann ebenfalls zu             Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen führen
4.) eine Unterversorgung mit Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren führt zu Lern-
störungen.
5.) bei Aminosäurendefiziten wird die Bildung der Botenstoffe im Nervensystem
defizitär und somit die Weiterleitung nervaler Impulse gestört
6.) Zink-Supplementierung kann zur Verbesserung führen
7.) ein hoher Konsum von phosphathaltigen Lebensmittel und mit Glutamat gewürzten Speisen wirken sich sehr ungünstig auf den Hirnstoffwechsel aus

– Schwermetallbelastungen führen bei Kindern zu schwerwiegenden Veränderungen der Hirnfunktion und Erhöhen das Risiko an ADS/ADHS zu erkranken

– Häufiges Fernsehen und Computerspiele verschlechtern die Hirnleistungsfähigkeit und psychische Befindlichkeit bei Kindern und Jugendlichen

Weitere Erfahrungen aus der Naturheilpraxis sind, dass betroffene Kinder oft Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben und eine unphysiologische Darmflora besitzen, welche Blähungen verursachen kann. Medizinisch ist inzwischen erwiesen, dass der Darm unser zweitgrößtes Nervenorgan ist und 90% der Informationen vom Darm zum Kopf und nur 10% vom Kopf nach unten fließen.

ADS und ADHS sind Ausdruck unserer heutigen Zeit. Oft fehlt der Rückhalt in der Familie, die Kinder ernähren sich falsch und zu einseitig und es fehlt die körperliche und sportliche Aktivität. Der frühzeitige Einsatz von Medikamenten stellt eine Problemverschiebung aber nur selten eine Problemlösung dar. Man sollte die Situation bei jedem Betroffenen individuell erfassen und dementsprechend gezielt therapieren!