Ein Arzt wird oft mit den Beschwerden eines Patienten konfrontiert, die der Patient zwar glaubwürdig schildert, bei denen sich mit Laboruntersuchungen, Ultraschall-, Röntgenuntersuchungen und anderen medizintechnischen Untersuchungsmethoden aber keine krankhaften Veränderungen feststellen lassen. Dazu gehören Energielosigkeit und Müdigkeit, Muskel- und Weichteilschmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel, Ohrgeräusche, Vergesslichkeit, Magen-Darmbeschwerden und andere Irritationen. Man spricht dann oft von funktionellen Beschwerden, was besagt, dass zwar von einer Funktionsbeeinträchtigung des Organs ausgegangen wird, dass aber noch keine krankhafte Organveränderung nachgewiesen werden kann. Dadurch sind diese Beschwerden auch keiner gezielten Behandlung zugänglich. Der Patient kann sich dann zwar einerseits freuen, dass alle Untersuchungsergebnisse unauffällig sind, andererseits bleiben seine Beschwerden weiterhin bestehen. Oft wird dann von psychischen Ursachen für die Beschwerden ausgegangen, wodurch sich mancher Patient missverstanden und ungerecht behandelt fühlt. Das Vertrauen des Patienten in den Arzt geht dabei oft verloren und die Therapeuten-Patienten-Beziehung kann dadurch erheblichen Schaden nehmen. Hinzu kommt, dass von funktionellen Beschwerden erst gesprochen werden kann, wenn alle sinnvollen und angemessenen Untersuchungen durchgeführt wurden, um keine ernsthafte Erkrankung zu übersehen. Das kann je nach Art der Untersuchung zu Verletzungen und Schmerzen für den Patienten führen. Außerdem können dadurch hohe Kosten für das Gesundheitswesen entstehen, für Untersuchungsmethoden, die die funktionellen Beschwerden des Patienten nicht erkennen und somit auch nicht lindern können.
Dies wird zum Beispiel anhand von Herzkatheteruntersuchungen deutlich, die nirgendwo in Europa sooft gemacht werden wie in Deutschland. Dabei wird bei ungefähr 20% der Patienten kein krankhafter Befund festgestellt, und bei fast 50% der Patienten ergibt sich aus der teueren und risikoreichen Herzkatheteruntersuchung keine weitergehende Behandlung, als die bereits durchgeführte medikamentöse Behandlung oder die Empfehlung in Zukunft gesünder zu leben. Welche Dimensionen das annimmt, wird deutlich wenn man bedenkt, dass täglich in Deutschland über 60 Millionen Euro für die Erkennung und Behandlung von Herzkranzgefäßerkrankungen ausgegeben werden und trotzdem Herz-Kreislauferkrankungen seit über 15 Jahren die Todesursache Nummer eins in Deutschland sind. Hinzu kommt, dass bei den 800.000 Herzkatheteruntersuchungen die pro Jahr in Deutschland durchgeführt werden ungefähr jeder tausendste Patient während der Untersuchung stirbt. Mit der Irisdiagnostik hat der geschulte Therapeut eine Möglichkeit an der Hand sozusagen als „Basisdiagnostik“ einen Überblick über die Funktion und die Steuerung des Nervensystems und der Organe zu erhalten. Das führt auch bei funktionellen Beschwerden dazu, die verschiedenen Faktoren zu erkennen, die die Beschwerden verursachen. Die Betrachtung des Auges ermöglicht es, kostengünstig und ohne Verletzungsgefahr das Zusammenspiel der Organe und die Wertigkeit ihres Einflusses auf den Gesamtorganismus sozusagen „mit einem Blick“ zu erkennen. So kann zum Beispiel bei Herzbeschwerden der Einfluss der Schilddrüse, des Nervensystems, der Psyche, des Magen–Darm-Traktes, des Lymph- und Immunsystems sowie der Durchblutung unterschieden werden. Bei Beschwerden des Magens oder des Darmes können der Einfluss der Bauchspeicheldrüse, der Leber- und Gallentätigkeit, des Nervensystems, sowie muskuläre Fehlregulationen wie Verkrampfungen oder Erschlaffungen der Magen-Darm-Muskulatur unterschieden werden. Auch Hinweise auf Entzündungen oder Nahrungsmittelallergien können sich über die Iris dem Beobachter zeigen.
Dazu ein Beispiel: Ein Mann kam zur Irisdiagnose, weil er davon gehört hatte und wissen wollte was man bei ihm „sehen“ könne. Im Auge waren deutliche Hinweise auf Verkrampfungen des Oberbauches und eine Bauchspeicheldrüsenschwäche sichtbar, sowie Entzündungszeichen im Darmbereich. Der Mann war erstaunt, weil er von alledem noch nichts merkte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde eine Stuhluntersuchung durchgeführt und die Bauchspeicheldrüsenfunktion getestet. Als Ergebnis fanden sich drei verschiedene meldepflichtige Darmerkrankungen und eine fast totale Schwäche der Bauchspeicheldrüse. Der Mann kam also bereits mit einem krankhaften Befund zur Irisdiagnostik, noch bevor er davon Beschwerden bekam. Dies ermöglichte ihm eine wirkungsvolle naturheilkundige Therapie durchzuführen und die Krankheiten ohne Leistungseinschränkung oder Arbeitsunfähigkeit zu überstehen.
Auch in der Kinderheilkunde kann die Irisdiagnose den Weg zu einer gezielten Diagnostik und Therapie weisen. Dazu das Beispiel eines kleinen Mädchens mit kreisrundem Haarausfall, dem der Hautarzt sagte, es müsse damit rechnen, dass ihm alle Kopfhaare ausfallen werden. Weil die Eltern das nicht einfach hinnehmen wollten suchten sie einen Heilpraktiker auf. Die dort durchgeführte Irisdiagnose gab den deutlichen Hinweis auf eine Nahrungsverwertungsstörung, einen erhöhten Mineralbedarf sowie eine Belastung des Nervensystems. Eine daraufhin abgestimmte Therapie mit homöopathischen Medikamenten, der Unterstützung der Darmflora und Zufuhr von Mineralpräparaten führte innerhalb weniger Wochen dazu, dass der Haarausfall sich vollständig zurückbildete. Ein anderes Kind war in der Schule sehr unruhig, bekam schlechte Noten und sollte zur Therapie Psychopharmaka erhalten. Auch das wollten die betroffenen Eltern nicht einfach akzeptieren und ließen bei ihrem Sohn eine Irisdiagnose machen. Dort zeigten sich auffällige Fehlregulationen des vegetativen Nervensystems und deutliche Entzündungszeichen des Dickdarmes. Dies konnte durch eine mikrobiologische Stuhluntersuchung bestätigt werden, bei der sich eine massive Fehlbesiedlung mit Candida-Pilzen zeigte. Es wurde eine homöopathische Therapie sowie eine Darmsanierung mit Hilfe der Colonhydrotherapie durchgeführt, was dazu führte dass der Junge innerhalb weniger Monate wesentlich ausgeglichener wurde und in der Schule bessere Noten schrieb.
Diese wenigen Beispiele können nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Irisdiagnose und sich daraus ableitender Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten geben. Sie machen jedoch eines deutlich: Die Irisdiagnose gibt Informationen über das Zusammenspiel der Organe, die Regulation des Nervensystems, sowie über anlagebedingte Schwächen und Fehlregulationen. Dadurch können gerade in einer Heilpraktikerpraxis gezielt die Weichen gestellt werden, um unnötige und eventuell risikoreiche Untersuchungen und nebenwirkungsreiche Medikamente zu vermeiden. Stattdessen können gezielt nebenwirkungsarme und nebenwirkungsfreie Medikamente eingesetzt werden. Falls nötig kann die Behandlung durch weitere naturheilkundige Verfahren sinnvoll ergänzt werden. Wenn zur Diagnosesicherung und zur Kontrolle weitere Diagnostikverfahren nötig sind, können diese gezielt eingesetzt werden, um einen sinnvolleren Kosteneinsatz und bessere Resultate zu erreichen. Der Einsatz der Irisdiagnose in der täglichen Praxis könnte so zu einer effektiveren Arbeit zum Wohle der Patienten führen. Erfreulicher Nebeneffekt könnten Einsparungen für das Gesundheitswesen sein, durch die Vermeidung unnötiger Untersuchungen und teurer Medikamente. Doch da offensichtlich die Bereitschaft fehlt, sich mit der Irisdiagnose und einer patienten-freundlichen Naturheilkunde ernsthaft und vorurteilsfrei auseinanderzusetzen bleiben diese Vorteile weitgehend ungenutzt und nur dem Einzelfall vorbehalten.
Deshalb wird es wohl vorerst auch so bleiben, dass die Irisdiagnose die einen fasziniert und bei anderen nur Kopfschütteln hervorruft.
Dieser Artikel wurde mir vom Verfasser Herrn Peter Jennrich – Facharzt für Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren – zur Veröffentlichung auf meiner Internetseite zur Verfügung gestellt. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.