Die Irisdiagnose – Kurzfassung

Die Beobachtung der Augen und ihrer Veränderungen haben auf den Menschen seit langem eine besondere Anziehungskraft. In der alten europäischen Medizin bei Hippokrates und bei Philostratus – der im 3.Jahrhundert v.Ch. lebte – finden wir ebenso wie in der chinesischen Medizin Quellen die sagen, man erkenne den Charakter eines Menschen aus den Augen. Im Jahr 1670 erschien in Dresden ein Buch von Philippus Meyen, das als erstes Werk beschreibt, welche Organe sich in welchem Bereich der Iris widerspiegeln: der Kopf im oberen Teil, der Magen ringförmig um die Pupille, die Leber rechts und das Herz und die Milz links. Diese Einteilung trifft im Großen und Ganzen auch heute noch zu, wurde allerdings ergänzt und verfeinert. Als Begründer der „neuzeitlichen Irisdiagnose“ gilt der ungarische Arzt Ignaz von Péczely, der 1880 seine „Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde, Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge“ veröffentlichte. Welchen Einfluss dieses Werk und die sich immer weiter entwickelnde Irisdiagnose auf die nachfolgenden Generationen der Naturheilkunde hatte, wird vielleicht am Besten daran deutlich, dass mehrere heute noch produzierende Pharmafirmen ihren Ursprung in der Irisdiagnose haben.
Warum funktioniert die Irisdiagnose? Die Frage, wieso sich das Innere des Menschen im Auge widerspiegelt, blieb lange Zeit ungeklärt. Erst Dr. med. Walter Lang beantwortete dies in seinem 1954 erschienen Buch. Dort führt er aus, dass die Iris sich bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib als eine Ausstülpung des Zwischenhirns bildet und somit der einzige von außen sichtbare Teil des Gehirns darstellt. Im Zwischenhirn liegen Zentren des vegetativen Nervensystems, die für die Steuerung und Funktion der Organe zuständig sind und welche auch Nervenimpulse als Antworten von den inneren Organen erhalten. Vom Zwischenhirn aus bestehen Nervenbahnen zur Iris und über diese Bahnen werden Informationen zur Iris weitergeleitet und „zeichnen“ diese. Auf diese Weise hinterlassen störende Einflüsse auf die inneren Organe ihre Spuren in der Iris und werden für den aufmerksamen Beobachter sichtbar.

Der zweite wesentliche Vorteil der Irisdiagnose ist die Möglichkeit das Bindegewebe direkt zu betrachten, denn die Iris wird in der embryonalen Entwicklung aus dem gleichen Ausgangsgewebe aufgebaut wie das Bindegewebe. Aus dem Bindegewebe entwickeln sich verschiedene andere Gewebe wie Knochen und Fettgewebe und es bildet die Zwischenzell-substanz, die oft auch als Matrix bezeichnet wird. Diese Matrix kann man sich wie ein feingewebtes Netz vorstellen, das die Organe umkleidet und durch das die Versorgung der Zelle mit Nährstoffen, Hormonen und Nerveninformationen, sowie die Entgiftung der Zelle von Abfallprodukten des Stoffwechsels erfolgt. Wird dieses Bindegewebe durch Stoffwechselschlacken, Säuren, Schwermetalle, Medikamentenrückstände oder Konservierungsmittel überlastet, dann ist die Zellversorgung und –entsorgung gestört. Das kann zu Allergien, Entzündungen, Knotenbildung und „Verschleißerkrankungen“ führen. Den Zustand des Bindegewebes und den Grad der Verschlackung kann man an der Iris beobachten, da die Iris der einzige Ort im Körper ist, an dem das Bindegewebe offen zutage tritt ohne die sonst überall vorhandene schützende Hautschicht. Daraus können wertvolle Informationen gewonnen werden, noch bevor körperliche Erkrankungssymptome auftreten. Dies bietet ideale Voraussetzungen für eine gute Vorbeugung, die nicht nur allgemeingültige Ratschläge umfasst, sondern eine individuelle Behandlung ermöglicht. Oder anders gesagt: Wer gelernt hat in der Iris zu lesen, der erkennt den Weg des Menschen der ihn in die Krankheit führen kann und auch wieder aus der Krankheit heraus!

Die Irisdiagnose – Artikel erschienen in REPORT NATURHEILKUNDE (April 2006) für Fachpublikum

„Schau mir in die Augen,  Kleines“ – Humphrey Bogarts berühmter Ausspruch in CASABLANCA gehört zwar nicht zur Irisdiagnostik aber zu den berühmtesten Filmzitaten aller Zeiten. Er zeigt, dass die Augen das Fenster unserer Seele sind – wie Hildegard von Bingen sie nennt – und unser Innerstes offenbaren können!

Die Augen-, bzw. Irisdiagnostik geht von einem anderen Ansatz aus als die Augenheilkunde: sie sieht in den Augen von Menschen Hinweise auf den Zustand des Betreffenden, wobei das Auge nicht in das Krankheitsgeschehen einbezogen ist. Emil SCHLEGEL nennt die Augendiagnose deshalb eine „Beurteilung des körperlichen Zustandes des Menschen nach dem Befund des äußeren Anblicks der Iris…. Diese Beurteilung ist teils eine anamnestische, insofern sie Zustände der Vergangenheit betrifft, nämlich erbliche Anlagen, erlittene Verletzungen und erlittene krankhafte Veränderungen des Körpers, teils eine diagnostische, indem sie gegenwärtig bedeutsame Zustände beachtet, teils eine prognostische, indem sie das wahrscheinliche Verhalten des Organismus gegenüber künftigen Krankheiten abschätzt“.
Die Irisdiagnose ist eine Lehre, die davon ausgeht, dass sich in der Regenbogenhaut sämtliche Organe in bestimmten Sektoren widerspiegeln und dass somit auch Krankheiten dieser Organe allein durch die genaue Betrachtung der Iris diagnostiziert werden können.

Dies geschieht anhand zwei diagnostischer Hauptaspekte: Erstens die Konstitution, d.h. die Veranlagung zu bestimmten Organschwächen bzw. –stärken, welche ein Leben lang identisch bleibt und zweitens die Beobachtung vergangener und akuter Krankheitsgeschehen, welche sich ein Leben lang verändern.

Die Spur durch die Jahrtausende
Die Beobachtung der Augen und ihrer Veränderungen haben auf die Menschen seit langem eine besondere Anziehungskraft. In der alten europäischen Medizin bei Hippokrates und bei Philostratus, der im 3. Jahrhundert vor Christus lebte, finden wir ebenso wie in der chinesischen Medizin Quellen die sagen, man erkenne den Charakter eines Menschen aus den Augen. Im 12. Jahrhundert nach Christus gibt Hildegard von Bingen eine längere Abhandlung über das Auge als Spiegel seelisch-körperlicher Wechselwirkungen heraus. Über 400 Jahre später im Jahr 1670 erschien in Dresden ein Buch von Philippus Meyen aus Coburg, das als erstes Werk der Neuzeit beschreibt welche Organe sich in welchem Bereich der Iris widerspiegeln: der Kopf im oberen Teil der Iris, der Magen ringförmig um die Pupille in der Mitte der Iris, die Leber rechts und das Herz und die Milz links. Diese Einteilung trifft im Großen und Ganzen auch heute noch zu, wurde allerdings weiter ergänzt und verfeinert. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war die Beobachtung der Augen Teil einer Ganzheitsschau, die auch die Antlitz-, Harn-, Hand- und Nageldiagnose mit einbezog, und die offiziell von den Ärzten zur Diagnosefindung herangezogen wurde. Als sich immer mehr die Spezialisierung auf einzelne Fachbereiche durchsetzte wurde dieser ganzheitliche Ansatz verlassen. Auch in der Irisdiagnose kam es sozusagen zu einer Spezialisierung- wobei jedoch das Verständnis um das Zusammenwirken der verschiedenen Organsysteme bewahrt blieb. Als Begründer der „neuzeitlichen“ Irisdiagnose, die bis heute nachwirkt, gilt der ungarische Arzt Ignaz von Péczely, der 1880 in deutscher Sprache seine „Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde, Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge“ veröffentlichte.
Welchen Einfluss dieses Werk und die sich weiter entwickelnde Irisdiagnose auf die nachfolgenden Generationen der Naturheilkunde hatte, wird vielleicht am besten daran deutlich, dass mehrere heute noch produzierende naturheilkundliche Pharmafirmen ihren Ursprung in der Irisdiagnose haben. Dazu zählen so bekannte Firmen wie Pascoe, Truw und Madaus. So schickte beispielsweise der Irisdiagnostiker und Pastor Felke seine Patienten mit einem individuellen Rezept, dessen Zusammensetzung er aus den Besonderheiten des Irisbefundes des jeweiligen Patienten ableitete zu dem Apotheker Pascoe. Dieser erkannte in dem für die damalige Zeit von Felke ausgeübten neuen Verfahren -verschiedene sich ergänzende homöopathische Einzelmittel zu einem sogenannten homöopathischen Komplexmittel zu vereinen- einen neuen Weg wirksame und gut verträgliche Medikamente herzustellen. Die positiven Erfahrungen die mit diesen Medikamenten gemacht wurden veranlassten den Apotheker Pascoe ein erfolgreiches homöopathisch-pharmazeutisches Unternehmen zu gründen. Ähnlichen Einfluss hatten Irisdiagnostiker bei der Gründung weiterer naturheilkundiger Firmen. Die Tatsache, dass die Irisdiagnose zur Entstehung erfolgreicher Medikamente beigetragen hat, die bis heute zur Anwendung kommen, ist quasi ein indirekter Wirksamkeitsnachweis der Irisdiagnose.

Der Kontakt mit der Schulmedizin

„Es gibt leider immer noch so genannte Wissenschaftler, die sich nicht überzeugen lassen wollen; diesen ist nicht zu helfen. Aber den wirklichen Wissenschaftlern, die den offenen Blick behalten haben auch für solche Probleme, zu denen es zunächst noch keinen Zugang zu geben scheint, möge dieses Buch zeigen, dass an der Irisdiagnostik „etwas daran ist“, sehr viel mehr sogar, als wir selbst zunächst glaubten.“ Dieses Zitat stammt von Doz. Dr. E. Volhard dem damaligen Leiter der I. medizinischen Klinik der städtischen Krankenanstalten Karlsruhe aus dem Vorwort zu einem 1954 auf seine Veranlassung hin entstandenem Buch. Dieses Buch  ist  einzigartig in der Geschichte der Irisdiagnostik. Angeregt durch die positiven Erfahrungen, die Dr. Volhard mit Josef Deck – einem Irisdiagnostiker und Naturheilkundigen – gemacht hat, beauftragte er seinen Oberarzt Dr. Vida damit, in Zusammenarbeit mit Herrn Deck dem Phänomen der Irisdiagnose auf den Grund zu gehen. Die Ergebnisse wurden in einem Buch mit dem Titel „Klinische Prüfung der Organ- und Krankheitszeichen in der Iris“ zusammengefasst, das den seltenen Versuch unternahm ohne große Vorurteile die Ergebnisse der Irisdiagnose mit Röntgenbefunden und pathologischen Befunden zu vergleichen. Dabei konnten sie eine Übereinstimmung – je nach betroffenem Organ – von 40-80% zwischen irisdiagnostischem Befund und klinischem Befund zeigen.

Dies ist auf jeden Fall beachtenswert, wenn man bedenkt, dass es auch in der Schulmedizin Untersuchungen gibt, die nur eine 50%ige oder noch geringere Trefferquote bieten und abhängig sind von der Qualität des Untersuchers. Schade ist, dass dieser positive Ansatz von Volhard, Vida und Deck nicht aufgegriffen und weiterverfolgt wurde um mit der Irisdiagnose ein nebenwirkungsfreies unkompliziertes Untersuchungsverfahren in die Medizin einzuführen. Stattdessen meldeten sich die „so genannten Wissenschaftler“ zu Wort, denen „nicht zu helfen“ ist – wie Volhard es ausdrückte-  und übten Kritik ohne sich die selbst die Mühe zu machen einmal vorurteilsfrei die Möglichkeiten der Irisdiagnose zu erforschen. Es gab weitere „Prüfungen“ der Irisdiagnostik, die aber der Irisdiagnose nicht gerecht werden konnten. Die Irisdiagnose will in erster Linie nicht nur den aktuellen Zustand des Patienten erfassen, sondern sie ist vor allem dazu geeignet ist, seine genetischen Veranlagungen – also sozusagen seine Schwachstellen- aufzuspüren, aus denen sich im Laufe des Lebens Krankheiten entwickeln können. Darin liegt eine große Chance, die gleichzeitig das Besondere der Irisdiagnose widerspiegelt: „Schwächen“ und Fehlfunktionen des Körpers werden sichtbar, und können gezielt unterstützt oder behandelt werden um der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen. Das macht die Irisdiagnose zu einem idealen Werkzeug für eine gezielte individuelle Gesundheitsvorsorge. Vorraussetzung dazu ist die Mitarbeit des Patienten – denn die Naturheilkunde versteht sich in erster Linie als Hilfe zur Selbsthilfe.

„Das Wissen um die Geheimnisse des menschlichen Lebens unterliegt einer ständigen Entwicklung. Die Natur offenbart sich in Rhythmen dem stillen Gelehrten. Demutsvoll horchend  lauscht der Forscher den Offenbarungen des Lebendigen. Der gelehrig frommen Ehrfurcht öffnen sich Fenster, die einen Blick auftun in die wunderbare Harmonie der Schöpfung.“  (Josef Angerer, Handbuch der Augendiagnostik)

Warum funktioniert die Irisdiagnose?

Die Frage  wieso sich das Innere des Menschen im Auge widerspiegelt blieb lange Zeit ungeklärt. Erst Dr. med. Walter Lang beantwortete diese Frage in einem ebenfalls 1954 erschienenem Buch. Dort führt er aus, dass die Iris sich bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib als eine Ausstülpung des Zwischenhirns bildet. Als Zwischenhirn wird ein Bereich im Gehirn bezeichnet, der zwischen Großhirn und Rückenmark liegt. Dort liegen Zentren des vegetativen Nervensystems die für die Steuerung und Funktion der Organe zuständig sind und die auch Nervenimpulse als Antworten von den inneren Organen erhalten. Vom Zwischenhirn aus bestehen Nervenbahnen zur Iris als einzigem von außen sichtbarem Teil des Gehirns. Über diese Nervenbahnen werden Impulse zur Iris weitergeleitet und „zeichnen“ sozusagen die Iris. Auf diese Weise hinterlassen die Steuerung der Organe durch das vegetative Nervensystem sowie die Auswirkung von störenden Einflüssen auf die inneren Organe ihre Spuren in der Iris ihre Spuren und werden für den aufmerksamen Beobachter sichtbar.
Der zweite wesentliche Vorteil der Irisdiagnose ist die Möglichkeit das Bindegewebe direkt zu betrachten, was mit keinem anderen Verfahren so gut möglich ist, wie mit der Irisdiagnose. Die Iris wird im Mutterleib während der embryonalen Entwicklung aus dem gleichen Ausgangsgewebe aufgebaut, wie das Bindegewebe, das an allen anderen Stellen des Körpers von Haut und Schleimhaut bedeckt ist und einer direkten Beobachtung nicht zugänglich ist. Aus den Stammzellen des Bindegewebes entwickeln sich verschiedene Gewebe: Sehnen, Knorpel, Knochen, Fettgewebe, sowie freie Bindegewebszellen, die aus dem Blut ins das umliegende Gewebe einwandern können und als Bestandteil des Immunsystems Krankheitserreger, kranke Zellen und Zellreste zur Ausscheidung führen können. Darüber hinaus bildet das Bindegewebe die Zwischenzellsubstanz, das so genannte Mesenchym, das oft auch als Matrix oder Grundsystem bezeichnet wird. Diese Matrix kann man sich wie ein feingewebtes Netz vorstellen, das die Zellen und Organe umkleidet, und durch das die einzelne Zelle mit den Blutbahnen, Lymphgefäßen und den Nervenfasern in Kontakt steht. Über diese bindegewebige Matrix erfolgt die Versorgung der Zelle mit Nährstoffen, Hormonen und Nerveninformationen, sowie die Entgiftung der Zelle von Abfallprodukten des Stoffwechsels. Wird dieses Bindegewebe durch Stoffwechselschlacken, Säuren, Schwermetalle, Medikamentenrückstände oder Konservierungsmittel überlastet, dann ist die Zellversorgung und -entsorgung gestört. Das kann zu Allergien, Entzündungen, Knotenbildungen und  „Verschleißerkrankungen“ führen.  Den Zustand  des Bindegewebes und indirekt auch den Grad der Verschlackung kann man an der Iris beobachten, da die Iris der einzige Ort im Körper ist an dem das Bindgewebe offen zutage tritt ohne die sonst überall vorhandene schützende Hautschicht.  Daraus können wertvolle Informationen gewonnen werden, noch bevor körperliche Krankheitssymptome auftreten. Dies bietet ideale Vorraussetzungen für eine gute Vorbeugung, die nicht nur allgemeingültige Ratschläge umfasst, sondern eine individuelle Behandlung ermöglicht. Oder anders gesagt: Wer gelernt hat in der Iris zu lesen, der erkennt den Weg des Menschen der ihn in die Krankheit führen kann und auch wieder aus der Krankheit heraus.

Die Iris-Konstitutionen: Jeder Mensch reagiert auf seine Weise

In das Wissen der altbewährten Naturheilkunde gehört auch das Wissen um die unterschiedlichen Konstitutionen der Menschen. Darunter versteht man die verschiedenartige Reaktionsweise der Menschen und ihrer Organe auf die gleichen äußeren und inneren Einflüsse, sowie ihre Neigung zu bestimmten –erblich bedingten- Fehlreaktionen. Bei der Irisdiagnose unterscheidet man dabei im Wesentlichen zwischen blau- und braunäugigen Menschen, wobei die grüne und die graue Augenfarbe als Untergruppen der blauen Augenfarbe angesehen werden. Interessant ist es, dass Menschen mit braunen Augen bei genauerem Hinsehen – meist nur mit Hilfe einer Vergrößerung – eine blaue Augenfarbe durchschimmern lassen. Man spricht dann von einer Mischkonstitution. Da jeder Mensch ein Individuum ist und jedes Auge einmalig ist, sind auch die Iriskonstitutionen nur Hinweise und lassen sich nicht von vornherein verallgemeinern. So sind auch die folgenden Konstitutionsmerkmale nur als Hinweise zu sehen. Welche Rolle sie im Einzelfall spielen bleibt dem Therapeuten-Patient-Gespräch vorbehalten. Trotzdem sollen jetzt zum besseren Verständnis der Konstitutionen einige Merkmale aufgeführt werden.

Das blaue Auge wird grundsätzlich als „lymphatisch“ bezeichnet, was besagt, dass das Lymphsystem und die lymphatischen Organe (Mandeln, Blinddarm, Milz, Lymphknoten, Lymphgefäße u.a.) zu Fehlregulationen neigen: Entzündungen, Allergien, Gelenkprobleme, Verschlackungen aufgrund mangelnder Entgiftungsleistung des Lymphsystems  können die Folgen sein. Darüber hinaus ist die Abwehr-reaktion des Organismus oft überschießend, es entsteht leicht hohes Fieber, mit starker Schleimsekretion oder der Körper reagiert überschießend in Form einer allergischen Reaktion was sich als Heuschnupfen, Nahrungsmittel-allergie, Migräne oder in anderen Symptomen äußern kann. Sind die einwirkenden Störfaktoren nur sehr schwach aber längere Zeit  auf den Körper einwirkend, reagieren die Organe irritiert, ihre normale Funktion und ihr normaler Rhythmus gerät aus der Harmonie, vegetative Störungen, krampfartige stechende Schmerzen, Herzstolpern, Ohrgeräusche, Schwindel, eine Schmerzüberempfindlichkeit oder vermehrtes Schwitzen können die Folge sein. Wenn dem Körper die Möglichkeit dazu gelassen wird und wenn er die nötige Kraft hat, kann er sich rasch von akuten Krankheiten erholen. Oftmals wird dieses natürliche Geschehen jedoch von Antibiotika und Antiallergika unterbrochen. Dies kann aus naturheilkundiger Sicht zur Entstehung chronischer Krankheiten führen, da im Körper der Weg zur Selbstheilung unterbrochen wird. Deshalb sollten wenn möglich Entzündungen und Allergien auf natürliche Weise geheilt werden. Dazu stehen vielfältige wirksame Naturheilverfahren zur Verfügung: Darmsanierung , Eigenbluttherapien, Pflanzenheilmittel, homöopathische Medikamente und vieles mehr.

Im Gegensatz zum Blauäugigen ist die Abwehrreaktion des Braunäugigen (=hämatogene Konstitution) auf äußere Reize und Krankheitserreger geringer, das heißt er bekommt in der Regel weniger fieberhafte Infekte mit geringer ausgeprägten Beschwerden. Wenn er jedoch einmal erkrankt ist, dann benötigt der braunäugige Mensch meist eine längere Zeit zur Erholung. Bei schwachen länger einwirkenden Störfaktoren reagiert der Körper oft unmerklich mit einer langsam zunehmenden Organ- und Gewebsschwächung bis hin zu  bleibenden Schäden. Im Blut finden sich oftmals Störungen des Mineralhaushaltes (Magnesiummangel, u.a.) und Störungen des Fettstoffwechsels. Es besteht eine Neigung zu Galleabflussstörungen, Leberstoffwechselstörungen und Krämpfen im Magen-Darm-Bereich.

Der Braunäugige reagiert also in der Regel langsamer und träger mit seinem Abwehrsystem auf krankmachende Einflüsse als der Blauäugige, der eher überschießend reagiert. Dadurch können schädigende Einflüsse  vor allem wenn sie schwach und länger auf den Körper einwirken beim Braunäugigen eher zu chronischen und tiefer gehenden Schäden führen als beim Blauäugigen. Oder etwas salopper ausgedrückt: Der Blauäugige leidet zwar öfter an akuten Infekten, Allergien und anderen Beschwerden, trainiert aber dadurch seine Abwehrfunktionen und Reparaturvorgänge, wenn diese nicht unterdrückt werden. Der Braunäugige ist hingegen im Durchschnitt seltener akut krank, wenn er aber mal krank wird dann eher schwerer und mit einer längeren Erholungszeit.
Die Aufgabe für den Heilpraktiker besteht nun darin den Blauäugigen in seinen überschießenden Reaktionen so zu behandeln, dass der Körper mit der Krankheit fertig werden kann ohne durch das akute Geschehen Schaden zu nehmen, den Braunäugigen hingegen in seinem Immunsystem zu unterstützen, damit es in angemessener Weise auf Störfaktoren reagieren und sich anschließend rascher erholen kann. Auf Dauer sollten bei beiden die chronischen Störfaktoren wie Fehlernährung, Schwermetallvergiftungen, Schwermetallallergien, Nahrungsmittelallergien oder Entzündungsherde im Körper konsequent behandelt werden im Rahmen einer gezielten individuellen Gesundheitspflege. Es gibt über die Augenfarbe hinaus viele weiter ins Detail gehende Iriszeichen deren genauere Beschreibung  und Bedeutung dem Therapeutengespräch, Fachbüchern oder Kursen vorbehalten bleiben muss, um unnötige Missverständnisse oder Fehlinterpretationen zu vermeiden. Diese Zeichen die als unregelmäßig verlaufende Linien, Blutgefäße, Farbeinlagerungen, Gewebeauflockerungen oder Löcher im Gewebe die Iris zeichnen können, geben weitere Hinweise auf schwache Organe, nervliche Fehlsteuerungen, Entzündungsherde und weitere Krankheitsbereitschaften des Körpers. Wenn sie beachtet werden, können sich daraus entscheidende Hinweise für eine erfolgreiche Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten ergeben.

Der Einsatz der Irisdiagnose kann dem Patienten helfen und dem Gesundheitssystem Kosten sparen

Ein Arzt wird oft mit den Beschwerden eines Patienten konfrontiert, die der Patient zwar glaubwürdig schildert, bei denen sich mit Laboruntersuchungen, Ultraschall-, Röntgenuntersuchungen  und anderen medizintechnischen Untersuchungsmethoden aber keine krankhaften Veränderungen feststellen lassen. Dazu gehören Energielosigkeit und Müdigkeit, Muskel- und Weichteilschmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel, Ohrgeräusche, Vergesslichkeit, Magen-Darmbeschwerden und andere Irritationen. Man spricht dann oft von funktionellen Beschwerden, was besagt, dass zwar von einer Funktionsbeeinträchtigung des Organs ausgegangen wird, dass aber noch keine krankhafte Organveränderung nachgewiesen werden kann. Dadurch sind diese Beschwerden auch keiner gezielten Behandlung zugänglich. Der Patient kann sich dann zwar einerseits freuen, dass alle Untersuchungsergebnisse unauffällig sind, andererseits bleiben seine Beschwerden weiterhin bestehen. Oft wird dann von psychischen Ursachen für die Beschwerden ausgegangen, wodurch sich mancher Patient missverstanden und ungerecht behandelt fühlt. Das Vertrauen des Patienten in den Arzt geht dabei oft verloren und die Therapeuten-Patienten-Beziehung kann dadurch erheblichen Schaden nehmen. Hinzu kommt, dass von funktionellen Beschwerden erst gesprochen werden kann, wenn alle sinnvollen und angemessenen Untersuchungen durchgeführt wurden, um keine ernsthafte Erkrankung zu übersehen. Das kann je nach Art der Untersuchung  zu  Verletzungen und Schmerzen für den Patienten führen. Außerdem können dadurch hohe Kosten für das Gesundheitswesen entstehen, für Untersuchungsmethoden, die die funktionellen Beschwerden des Patienten nicht erkennen und somit auch nicht lindern können.

Dies wird zum Beispiel anhand von Herzkatheteruntersuchungen deutlich, die nirgendwo in Europa sooft gemacht werden wie in Deutschland. Dabei wird bei ungefähr 20% der Patienten kein krankhafter Befund festgestellt, und bei fast 50% der Patienten ergibt sich aus der teueren und risikoreichen Herzkatheteruntersuchung keine weitergehende Behandlung, als die bereits durchgeführte medikamentöse Behandlung  oder die Empfehlung in Zukunft gesünder zu leben. Welche Dimensionen das annimmt, wird deutlich wenn man bedenkt, dass täglich in Deutschland  über 60 Millionen Euro für die Erkennung und Behandlung von Herzkranzgefäßerkrankungen ausgegeben werden und trotzdem Herz-Kreislauferkrankungen seit über 15 Jahren die Todesursache Nummer eins in Deutschland sind. Hinzu kommt, dass bei den 800.000 Herzkatheteruntersuchungen die pro Jahr in Deutschland durchgeführt werden ungefähr jeder tausendste Patient  während der Untersuchung stirbt.  Mit der Irisdiagnostik hat der geschulte Therapeut eine Möglichkeit an der Hand sozusagen als „Basisdiagnostik“ einen Überblick über die Funktion und die Steuerung des Nervensystems und der Organe zu erhalten. Das führt auch bei funktionellen Beschwerden dazu, die verschiedenen Faktoren zu erkennen, die die Beschwerden verursachen. Die Betrachtung des Auges ermöglicht es, kostengünstig und ohne Verletzungsgefahr das Zusammenspiel der Organe und die Wertigkeit ihres Einflusses auf den Gesamtorganismus sozusagen „mit einem Blick“ zu erkennen. So kann zum Beispiel bei Herzbeschwerden der Einfluss der Schilddrüse, des Nervensystems, der Psyche, des Magen–Darm-Traktes, des Lymph- und  Immunsystems sowie der Durchblutung unterschieden werden. Bei Beschwerden des Magens oder des Darmes können der Einfluss der Bauchspeicheldrüse, der Leber- und Gallentätigkeit, des Nervensystems, sowie muskuläre Fehlregulationen wie Verkrampfungen oder Erschlaffungen der Magen-Darm-Muskulatur unterschieden werden. Auch Hinweise auf Entzündungen oder Nahrungsmittelallergien können sich über die Iris dem Beobachter zeigen.

Dazu ein Beispiel: Ein Mann kam zur Irisdiagnose, weil er davon gehört hatte und wissen wollte was man bei ihm „sehen“ könne. Im Auge waren deutliche Hinweise auf Verkrampfungen des Oberbauches und eine Bauchspeicheldrüsenschwäche sichtbar, sowie Entzündungszeichen im Darmbereich. Der Mann war erstaunt, weil er von alledem noch nichts merkte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde eine Stuhluntersuchung durchgeführt und die Bauchspeicheldrüsenfunktion getestet. Als Ergebnis fanden sich drei verschiedene meldepflichtige Darmerkrankungen und eine fast totale Schwäche der Bauchspeicheldrüse. Der Mann kam also bereits mit einem krankhaften Befund zur Irisdiagnostik, noch bevor er davon Beschwerden bekam. Dies ermöglichte ihm eine wirkungsvolle naturheilkundige Therapie durchzuführen und die Krankheiten ohne Leistungseinschränkung oder Arbeitsunfähigkeit zu überstehen.
Auch in der Kinderheilkunde kann die Irisdiagnose den Weg zu einer gezielten Diagnostik und Therapie weisen. Dazu das Beispiel eines kleinen Mädchens mit kreisrundem Haarausfall, dem der Hautarzt sagte, es müsse damit rechnen, dass ihm alle Kopfhaare ausfallen werden. Weil die Eltern das nicht einfach hinnehmen wollten suchten sie einen Heilpraktiker auf. Die dort durchgeführte Irisdiagnose gab den deutlichen Hinweis auf eine Nahrungsverwertungsstörung, einen erhöhten Mineralbedarf sowie eine Belastung des Nervensystems. Eine daraufhin abgestimmte Therapie mit homöopathischen Medikamenten, der Unterstützung der Darmflora und Zufuhr von Mineralpräparaten führte innerhalb weniger Wochen dazu, dass der Haarausfall sich vollständig zurückbildete. Ein anderes Kind war in der Schule sehr unruhig, bekam schlechte Noten und sollte zur Therapie Psychopharmaka erhalten. Auch das wollten die betroffenen Eltern nicht einfach akzeptieren und ließen bei ihrem Sohn eine Irisdiagnose machen. Dort zeigten sich auffällige Fehlregulationen des vegetativen Nervensystems und deutliche Entzündungszeichen des Dickdarmes. Dies konnte durch eine mikrobiologische Stuhluntersuchung bestätigt werden, bei der sich eine massive Fehlbesiedlung mit Candida-Pilzen zeigte. Es wurde eine homöopathische Therapie sowie eine Darmsanierung mit Hilfe der Colonhydrotherapie durchgeführt, was dazu führte dass der Junge innerhalb weniger Monate wesentlich ausgeglichener wurde und in der Schule bessere Noten schrieb.

Diese wenigen Beispiele können nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Irisdiagnose und sich daraus ableitender Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten geben.  Sie machen jedoch eines deutlich: Die Irisdiagnose gibt Informationen über das Zusammenspiel der Organe, die Regulation des Nervensystems, sowie über anlagebedingte Schwächen und Fehlregulationen. Dadurch können gerade in einer Heilpraktikerpraxis gezielt die Weichen gestellt werden, um unnötige und eventuell risikoreiche Untersuchungen und nebenwirkungsreiche Medikamente zu vermeiden. Stattdessen können gezielt nebenwirkungsarme und nebenwirkungsfreie Medikamente eingesetzt werden. Falls nötig kann die Behandlung durch weitere naturheilkundige Verfahren sinnvoll ergänzt werden. Wenn zur Diagnosesicherung und zur Kontrolle weitere Diagnostikverfahren nötig sind, können  diese gezielt eingesetzt werden, um einen sinnvolleren Kosteneinsatz und bessere Resultate zu erreichen. Der Einsatz der Irisdiagnose in der täglichen Praxis könnte so zu einer effektiveren Arbeit  zum Wohle der Patienten führen. Erfreulicher Nebeneffekt könnten Einsparungen für das Gesundheitswesen sein, durch die Vermeidung unnötiger Untersuchungen und teurer Medikamente. Doch da offensichtlich die Bereitschaft fehlt, sich mit der Irisdiagnose und einer patienten-freundlichen Naturheilkunde ernsthaft und vorurteilsfrei auseinanderzusetzen bleiben diese Vorteile weitgehend ungenutzt und nur dem Einzelfall vorbehalten.
Deshalb wird es wohl vorerst auch so bleiben, dass die Irisdiagnose die einen fasziniert und bei anderen nur Kopfschütteln hervorruft.

Dieser Artikel wurde mir vom Verfasser Herrn Peter Jennrich – Facharzt für Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren – zur Veröffentlichung auf meiner Internetseite zur Verfügung gestellt. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.