Die Iris-Konstitutionen: Jeder Mensch reagiert auf seine Weise

In das Wissen der altbewährten Naturheilkunde gehört auch das Wissen um die unterschiedlichen Konstitutionen der Menschen. Darunter versteht man die verschiedenartige Reaktionsweise der Menschen und ihrer Organe auf die gleichen äußeren und inneren Einflüsse, sowie ihre Neigung zu bestimmten –erblich bedingten- Fehlreaktionen. Bei der Irisdiagnose unterscheidet man dabei im Wesentlichen zwischen blau- und braunäugigen Menschen, wobei die grüne und die graue Augenfarbe als Untergruppen der blauen Augenfarbe angesehen werden. Interessant ist es, dass Menschen mit braunen Augen bei genauerem Hinsehen – meist nur mit Hilfe einer Vergrößerung – eine blaue Augenfarbe durchschimmern lassen. Man spricht dann von einer Mischkonstitution. Da jeder Mensch ein Individuum ist und jedes Auge einmalig ist, sind auch die Iriskonstitutionen nur Hinweise und lassen sich nicht von vornherein verallgemeinern. So sind auch die folgenden Konstitutionsmerkmale nur als Hinweise zu sehen. Welche Rolle sie im Einzelfall spielen bleibt dem Therapeuten-Patient-Gespräch vorbehalten. Trotzdem sollen jetzt zum besseren Verständnis der Konstitutionen einige Merkmale aufgeführt werden.

Das blaue Auge wird grundsätzlich als „lymphatisch“ bezeichnet, was besagt, dass das Lymphsystem und die lymphatischen Organe (Mandeln, Blinddarm, Milz, Lymphknoten, Lymphgefäße u.a.) zu Fehlregulationen neigen: Entzündungen, Allergien, Gelenkprobleme, Verschlackungen aufgrund mangelnder Entgiftungsleistung des Lymphsystems  können die Folgen sein. Darüber hinaus ist die Abwehr-reaktion des Organismus oft überschießend, es entsteht leicht hohes Fieber, mit starker Schleimsekretion oder der Körper reagiert überschießend in Form einer allergischen Reaktion was sich als Heuschnupfen, Nahrungsmittel-allergie, Migräne oder in anderen Symptomen äußern kann. Sind die einwirkenden Störfaktoren nur sehr schwach aber längere Zeit  auf den Körper einwirkend, reagieren die Organe irritiert, ihre normale Funktion und ihr normaler Rhythmus gerät aus der Harmonie, vegetative Störungen, krampfartige stechende Schmerzen, Herzstolpern, Ohrgeräusche, Schwindel, eine Schmerzüberempfindlichkeit oder vermehrtes Schwitzen können die Folge sein. Wenn dem Körper die Möglichkeit dazu gelassen wird und wenn er die nötige Kraft hat, kann er sich rasch von akuten Krankheiten erholen. Oftmals wird dieses natürliche Geschehen jedoch von Antibiotika und Antiallergika unterbrochen. Dies kann aus naturheilkundiger Sicht zur Entstehung chronischer Krankheiten führen, da im Körper der Weg zur Selbstheilung unterbrochen wird. Deshalb sollten wenn möglich Entzündungen und Allergien auf natürliche Weise geheilt werden. Dazu stehen vielfältige wirksame Naturheilverfahren zur Verfügung: Darmsanierung , Eigenbluttherapien, Pflanzenheilmittel, homöopathische Medikamente und vieles mehr.

Im Gegensatz zum Blauäugigen ist die Abwehrreaktion des Braunäugigen (=hämatogene Konstitution) auf äußere Reize und Krankheitserreger geringer, das heißt er bekommt in der Regel weniger fieberhafte Infekte mit geringer ausgeprägten Beschwerden. Wenn er jedoch einmal erkrankt ist, dann benötigt der braunäugige Mensch meist eine längere Zeit zur Erholung. Bei schwachen länger einwirkenden Störfaktoren reagiert der Körper oft unmerklich mit einer langsam zunehmenden Organ- und Gewebsschwächung bis hin zu  bleibenden Schäden. Im Blut finden sich oftmals Störungen des Mineralhaushaltes (Magnesiummangel, u.a.) und Störungen des Fettstoffwechsels. Es besteht eine Neigung zu Galleabflussstörungen, Leberstoffwechselstörungen und Krämpfen im Magen-Darm-Bereich.

Der Braunäugige reagiert also in der Regel langsamer und träger mit seinem Abwehrsystem auf krankmachende Einflüsse als der Blauäugige, der eher überschießend reagiert. Dadurch können schädigende Einflüsse  vor allem wenn sie schwach und länger auf den Körper einwirken beim Braunäugigen eher zu chronischen und tiefer gehenden Schäden führen als beim Blauäugigen. Oder etwas salopper ausgedrückt: Der Blauäugige leidet zwar öfter an akuten Infekten, Allergien und anderen Beschwerden, trainiert aber dadurch seine Abwehrfunktionen und Reparaturvorgänge, wenn diese nicht unterdrückt werden. Der Braunäugige ist hingegen im Durchschnitt seltener akut krank, wenn er aber mal krank wird dann eher schwerer und mit einer längeren Erholungszeit.
Die Aufgabe für den Heilpraktiker besteht nun darin den Blauäugigen in seinen überschießenden Reaktionen so zu behandeln, dass der Körper mit der Krankheit fertig werden kann ohne durch das akute Geschehen Schaden zu nehmen, den Braunäugigen hingegen in seinem Immunsystem zu unterstützen, damit es in angemessener Weise auf Störfaktoren reagieren und sich anschließend rascher erholen kann. Auf Dauer sollten bei beiden die chronischen Störfaktoren wie Fehlernährung, Schwermetallvergiftungen, Schwermetallallergien, Nahrungsmittelallergien oder Entzündungsherde im Körper konsequent behandelt werden im Rahmen einer gezielten individuellen Gesundheitspflege. Es gibt über die Augenfarbe hinaus viele weiter ins Detail gehende Iriszeichen deren genauere Beschreibung  und Bedeutung dem Therapeutengespräch, Fachbüchern oder Kursen vorbehalten bleiben muss, um unnötige Missverständnisse oder Fehlinterpretationen zu vermeiden. Diese Zeichen die als unregelmäßig verlaufende Linien, Blutgefäße, Farbeinlagerungen, Gewebeauflockerungen oder Löcher im Gewebe die Iris zeichnen können, geben weitere Hinweise auf schwache Organe, nervliche Fehlsteuerungen, Entzündungsherde und weitere Krankheitsbereitschaften des Körpers. Wenn sie beachtet werden, können sich daraus entscheidende Hinweise für eine erfolgreiche Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten ergeben.