Was ist der Aderlass?
Der Aderlass zählt zu den so genannten Ausleitungsverfahren: Stoffe die im Überschuss im Körper vorhanden sind und somit den Organismus belasten werden nach außen geleitet.
Seit dem Mittelalter bis ins 20.Jahrhundert hielt man dieses Verfahren für ein Allheilmittel gegen jedes Leiden; inzwischen wird der Aderlass nur noch selten aber dafür sehr gezielt vorgenommen. Hauptindikation sind die Durchblutungsstörungen: durch Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden entstehen Engpassagen und der Blutfluss verlangsamt sich. Dadurch entwickelt sich ein Bluthochdruck und die Gefahr einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Thrombose/Embolie zu erleiden erhöht sich drastisch. Nach der Blutentnahme verflüssigt sich der Lebenssaft und durchfließt somit leichter die verengten Gefäße. So werden selbst die äußersten Körperteile vom kleinen Zeh bis zum Großhirn wieder besser durchblutet und die Sauerstoffversorgung erhöht sich. Und da der Blutdruck nach einem Aderlass sinkt, verringert sich das Risiko, dass sich eine Ablagerung von der Gefäßwand löst, bzw. Arterien unter dem Druck platzen.
Wann wird ein Aderlass vorgenommen?
Der Aderlass wird angewendet, wenn sich der Patient schlapp fühlt, er wenig Bewegung und viel Stress hat, sich ungesund ernährt und eventuell über Kopfweh und „Blei in den Beinen“ klagt: All dies sind Anzeichen für eine unzureichende Sauerstoffversorgung im Organismus und ein dickflüssiges Blut.
In Laboruntersuchungen wird die genaue Zusammensetzung des Blutes bestimmt. Anhand dieser Werte und der körperlichen Konstitution des Patienten richtet sich die Entnahmemenge des Blutes: sie liegt beim „kleinen Aderlass“ bei 150 ml, beim „großen Aderlass“ bis zu 300ml.
Die Therapie kann öfters wiederholt werden, da sich neues und dünnflüssiges Blut nachbildet. Ein positiver Nebeneffekt des Aderlasses ist die Stärkung des Immunsystems: die blutbildenden Organe (das Rückenmark und das Knochenmark der kleinen/flachen Knochen wie Rippen, Brust- und Hüftbein) werden nach einem Aderlass besonders aktiviert und somit kriegen die Abwehrkräfte neuen Schwung.