Einen substantiellen Beitrag zur Gesundheitsreform könnten die Ergebnisse der „Kampagne für Vergebensforschung“ leisten, die in Atlanta, Georgia, von Ex-Präsident Jimmy Carter und Bischoff Desmond Tutu vorgestellt wurden. Insgesamt wurden 46 Studien präsentiert, die sich mit dem Thema „Vergeben“ beschäftigen. Der Psychiater Dr. James Carson von der Duke University in North Carolina zum Beispiel untersuchte verschiedene Fälle von Rückenschmerzen und Depressionen. Dabei stellte sich heraus, dass Verzeihen nicht nur Rückenschmerzen und Depressionen lindern kann, sondern auch der Chronifizierung von Schmerzen vorbeugt. Zum Schmunzeln sorgte eine Studie mit 44 italienischen Ehefrauen, Typ Frustesser mit deutlichem Übergewicht, welche radikal abnahmen, nachdem sie ihren Männern vergaben. Weitere Erkenntnisse sind: Vergeben senkt den Blutdruck und die Kortisol-Werte, rettet Ehen, lindert Depressionen und unterstützt die Rehabilitation von Patienten mit Wirbelsäulen-problemen.
Wer dagegen nicht verzeiht oder verzeihen will, beschäftigt sich permanent mit Schuldzuweisungen und quält sich tage- und wochenlang mit negativen Gefühlen und Erinnerungen, welche einen starken Einfluss auf die Psyche und das Immunsystem haben und uns aus dem Gleichgewicht bringen können. Dazu kommen Emotionen wie Ohnmacht, Enttäuschung, Ablehnung, Hass, Wut, Verbitterung, Verletzung, Ablehnung – und Rache. Darauf reagiert der Körper mit Stress, Anspannung bis zur Erschöpfung, Kopf- und Magenschmerzen, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Rückenschmerzen.
Was tun?
Verzeihensexperten raten systematisch in vier Stufen vorzugehen:
1. Bestandsaufnahme: Ärger und Ursache identifizieren und bewusst machen
2. Entscheidung: den klaren Entschluss fassen, auch wirklich verzeihen zu wollen
3. Aktion: arbeiten Sie aktiv daran, den eigenen Schmerz anzuerkennen – und den anderen zu verstehen
4. Erfolge akzeptieren: und vergessen Sie nicht, die Befreiung aus dem selbstgewählten emotionalen Gefängnis zu genießen!